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Der Pavillon ist da

 

 

Der Wohn-Pavillon schwebte herbei

Wie eine Feder schwebten Mitte Juli total 44,5 Tonnen schwere Module des Pavillons über der Ungarbühlstrasse. Ein Pneukran platzierte alles präzise neben Ungarbühl-Einfamilienhaus. Dort werden während des Baus der Kleinwohngruppen KWG sieben Klient*innen ein provisorisches Zuhause finden.

«Das war eine schöne Arbeit, die Sinn macht.» Eine Wasserflasche in der einen, ein Glacé in der anderen Hand nicken die Handwerker am Dienstagnachmittag Domenick Da Rugna zu. Der Bautruppe der Erne AG ist sich mit dem Bauingenieur und Projektleiter einig: «Die Zusammenarbeit bei der Pavillon-Montage hat super geklappt – und es ist schön zu erfahren, dass hier Menschen mit Beeinträchtigung vom Ungarbühl wohnen werden.»

Dank für verständnisvolle Nachbarschaft

Seit sieben Uhr morgens waren sie am 16. Juli gemeinsam mit Spezialisten von Kran- und Transportfirmen beim Ungarbühl im Einsatz. Der Aufbau des tonnenschweren Pneukrans und die Schwertransporte erforderten umfangreiche Sicherheitsmassnahmen. Dabei wurde zeitweise die Durchfahrt erschwert und blockiert. «Die Behörden wurden informiert und die Stadtpolizei hat die Signalisation vorgenommen. Wir sind der Nachbarschaft für ihr Verständnis dankbar», erkärt Marcel Ryser dazu. Der neue Vorsitzende der Ungarbühl-Geschäftsleitung verspricht: «In nächster Zeit wird es ruhiger. Kurzfristig werden jetzt keine grösseren Massnahmen mit Störungen nötig sein. Wir werden laufend über den Bau informieren.»

Tonnenschwere Präzisionsarbeit

Wie interessierte Gäste schaute er regelmässig bei dem eindrücklichen 5-Achser-Kran der Firma Toggenburger vorbei. In der klimatisierten Kabine leistete Kranführer Guido Kägi Präzisionsarbeit: Bis mittags lieferte fünfmal ein Schwertransport ein Modul von 5 bis 11 Tonnen an. Dann streckte der Grove-Kran von Manitowoc seinen bis 70 Meter ausfahrbaren Ausleger aus und hob ein Modul von der Sattelzugmaschinen mit 2-Achs Tiefbett-Auflieger. Schliesslich hievte er die Teile wie federleicht über das Einfamilienhaus des Ungarbühl ins vorbereitete Gelände.

Diese Module waren in den letzten Wochen in der Erne-Montagehalle in Möhlin zusammengebaut und teilweise vorbereitet worden. In den Werkstätten installierten Handwerker bereits Teile des Innenausbaus wie Heizung, Sanitärapparate, vereinzelte Elektroinstallation, malten Wände, verlegten Fliesen und bereiteten die Fassade vor. So konnten Verzögerungen durch schlechtes Wetter und Lärmemissionen beim Ungarbühl verhindert werden.

Nun wurde ein Modul nach dem anderen auf die vorbereiteten Schraubfundamente hinter dem Einfamilienhaus gehoben und von den Handwerkern zentimetergenau mit den anderen verbunden. In den nächsten Tagen finden diverse Arbeiten statt um das Modul Wind und Regendicht zu machen, die Modulübergänge werden verschlossen und alle Innenausbauten vollendet.

Barrierefreies Zusammenleben

Zwei Jahre wird der KWG-Bau des Ungarbühl dauern, bis das Zuhause von sieben Ungarbühl-Klient*innen um- und angebaut ist. Für diese Zeit ziehen sie ins Provisorium des Einfamilienhauses mit Pavillon mit Einzelzimmern und Gemeinschaftsräumen um. Auch das Haus wird derzeit umgebaut, um den Bedürfnissen der Klient*innen zu entsprechen. Im Erdgeschoss werden Gemeinschaftsräume für Alltag und Freizeit bezogen. Im ersten Stock werden drei mobile Personen in ihrem Einzelzimmer wohnen.

Im nun montierten Pavillon daneben erhalten vier Personen die für sie passende barrierefreien und pflegegerechten Räume mit der notwendigen Infrastruktur. Haus und Pavillon werden mit einem Gang verbunden.

Das gesamte Provisorium ist mit dem Hauptgebäude vernetzt. Beide Bauten erfüllen die notwendigen gesetzlichen Vorgaben wie z.B. Brandschutz.

Nach der Bauzeit 2026 ziehen die Klient*innen in die neue KWG um. Dann kann der Pavillon weiterverwendet werden, was ökologisch sowie kostengünstig ist.